Eintauchen und Abtauchen: Auf Schatzsuche am Meeresgrund

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Kaum bin ich in Flores angekommen, musste ich auch schon wieder zurück nach Bali fliegen. Da traf ich auf Duro und wir haben unterdessen einiges erlebt, sowohl unter, als auch über dem Meeresspiegel. Doch zuerst sorgte ich mich um mein Leben, stand mir doch eine Flugreise bevor, die mir nach all den schlechten Nachrichten wenig behagte.

Auf dem Rücksitz eines Töffs holperte ich über den Kiesweg zu einem kleinen Schuppen, der entfernt an einen Flughafen erinnerte. Optional schleuste ich mein Gepäck durch die Sicherheitskontrolle, ich hätte auch einfach die Tür nebenan benutzen können. Nach manuellem Einchecken konnte ich zu Fuss zu der rostigen Maschine laufen, die mich hoffentlich sicher zurück in den Westen trägt. Dass die Airline in Europa auf der Blacklist steht, versuchte ich aus meinem Gedächtnis zu streichen.

Der Flug verlief dann allerdings problemlos und ich konnte durch das Fenster all die Inseln beobachten, die ich vor kurzem noch umsegelte. Zurück in Bali traf ich gleich am Flughafen auf Duro, der nur eine halbe Stunde vor mir von seiner langen Reise aus der Schweiz eintraf. Wir begrüssten uns herzlich und verbrachten den ersten Abend in Kuta, den Ort kenne ich ja mittlerweile auswendig.

Am frühen nächsten Morgen (Die Sonne stand längst am Zenit) machten wir uns auf, einen gemeinsamen Freund aus der Schweiz zu besuchen, der in Nusa Dua in den Ferien verweilt. Wir schnappten uns ein Taxi und wurden in einem Luxusresort abgesetzt. Hier trafen wir unseren Freund Carnazza und genossen die Sonne am Strand. Später am Tag „crashten“ wir das Luxushotel und benützten die Hotelanlagen und den riesigen Swimmingpool, stets darauf bedacht wie Hotelgäste zu wirken. Als ich – der Ballprofi – mit dem Fussball eine Hängelampe von der Decke holte, war es dann langsam an der Zeit wieder zu verschwinden.

Wir fuhren zurück in normalsterbliche Gefilde, zusammen mit Carnazza und seiner Freundin. An einem Fruchtstand von Einheimischen liessen wir uns frische, unglaubliche leckere Fruchtdrinks mixen. Darunter einige Früchte, die ich gar nicht kenne, aber wahnsinnig gut sind. 50 Rappen das Glas!

Mit einer Überdosis Vitamin C strauchelten wir erneut durch das Nachtleben von Kuta, mit dem ich ja bereits bestens vertraut bin. Zuerst allerdings sorgten wir uns weiter um unser Wohlbefinden und buchten allerlei Wellnesspakete, die man sich zuhause nie leisten könnte. So habe ich nun Pedicure & Manicure im Repertoire meiner Erfahrungen und liess mir meine jungfräulichen Nägeli von einer hübschen Balinesin knipsen, die sich scheinbar auf der Stelle in mich verliebt hat. Unsere auf den nächsten Tag geplante Weiterreise wurde um einen Tag verschoben, da erst einmal Erholung von Jetlag & Partyleben nötig war.

 

 

Gut ausgeschlafen machten wir uns dann auf den Weg und reisten mit einem Dutzend Bussen an die Ostküste von Bali. In dem kleinen Dorf Jemeluk an der Küste von Amed fanden wir eine süsse, kleine Bleibe, direkt am Strand. Vor uns rauscht die Brandung im schwarzen Vulkansand und hinter uns ragt der mächtige Gunung Agung in die Höhe. Der 3200m hohe Vulkan sitzt still und erhaben hinter unserem Häuschen und ist so freundlich, alle Wolken aus der Umgebung bei sich zu behalten. Wir liehen uns ein Set Schnorchel aus und erkundeten das Riff vor der Küste. Dabei stiessen wir auf einen eigenartigen, riesigen Unterwasser-Kopfsalat, der von einer Vielzahl kleiner Fische bewohnt wird. Neu in unserem Technikarsenal ist eine GoPro Kamera vertreten, mit der wir euch wunderbare Unterwasseraufnahmen liefern können.

Am nächsten Tag wollten wir vorerst über Wasser bleiben und machten uns auf, das Inland zu erkunden. Der Chef von unserem 1-Zimmer-Homestay hat einen Bruder, dessen Onkel seine Schwester oder so einen Roller hat und mit diesem begaben wir uns auf den Weg. Das alte Klapperding sollte noch zu Schwierigkeiten führen, noch war es aber nicht so weit. Wir fuhren der Küste entlang und landeinwärts, auf der Suche nach einem im Reiseführer beschriebenen Wasserfall. Nach kurzer Wanderung fanden wir das gut 30m tief fallende Wasser und genossen ein Süsswasserbad. Abwechslungsweise versuchten wir, unter den Wasserfall zu stehen. Das Wasser schoss mit einer gewaltigen Wucht herunter und das Rückenpeeling war inklusive. Auf der Rückfahrt platze plötzlich und unerwartet unser Hinterreifen. Glücklicherweise fuhren wir gerade nicht so schnell und konnten unfallfrei anhalten. Ich ahnte allerdings Böses, da wir mitten in der Pampa waren und nun mal nicht so einfach kurz den TCS anrufen konnten.

Uns blieb nichts anderes übrig, als den Roller zu Fuss zum nächsten Dorf zu schieben. Ich malte mir schon aus, wie wir das auf einmal nicht mehr so luftig leichte Töffli stundenlang durch die Wildnis stossen werden, glücklicherweise lag das nächste Dorf aber bereits hinter der nächsten Kurve. Ob wir da einen Platten flicken können, wussten wir nicht, doch wer hätte es gedacht: Das allererste, wirklich allererste Haus im Dorf war ein Töffmech. Nach 5 Franken und 5 Minuten waren wir bereits wieder auf voller Fahrt. Glück muss man haben!

 

 

Nach einem feinen Abendessen und langen Schlaf starteten wir am nächsten Tag das grosse Abenteuer, für welches wir an eben diesen Ort im Osten Balis fuhren. Wir haben zwei Tauchgänge gebucht, einen davon zum Wrack der USS Liberty. Dieses Schiff der US Marine wurde im 2. Weltkrieg von einem japanischen U-Boot torpediert und ging unter. Touristenfreundlich sank es gleich 50m vor der Küste. Dass der 2. Weltkrieg auch vor den Küsten Indonesiens tobte, wusste ich nicht.

Wir sanken in die Tiefen des Meeres und schon bald tauchten vor uns erste Teile des mythischen Schiffswracks auf. Das 120m lange Transportschiff ist zur Seite gekippt und wird nach all den Jahren von eine Vielzahl Meerestiere und Korallen bewohnt. Wir tauchten gemächlich um und durch das riesige Schiff und ich malte mir Szenen aus, wie es hier einmal ausgesehen haben könnte. Das Highlight war, durch den halboffenen Laderaum zu schweben, der wohl einst Nachschübe für die Alliierten beherbergte.

Tauchen macht müde und hungrig und so wurden diese Bedürfnisse als erstes gestillt. Den Rest des Tages lagen wir am Strand und wurden von der Sonne gebraten, während wir von unten vom heissen, schwarzen Vulkansand gegart wurden. Morgen ziehen wir weiter auf die vielgehörten Gili Islands, welche ich bis jetzt ausgelassen habe. Sommer, Sonne, Party! Bis bald!

 

 

Richtig miterleben könnt ihr unsere Erlebnisse mit diesem Video, inklusive Unterwasser-Spaziergang:

 

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